"Die Kommission hat heute eine eingehende Untersuchung gemäß der Verordnung über ausländische Subventionen eingeleitet, um mögliche Marktverzerrungen durch ausländische Subventionen zu untersuchen. Im Rahmen der Untersuchung wird geprüft, ob diese Subventionen dem staatlichen chinesischen Schienenfahrzeughersteller CRRC einen unlauteren Vorteil bei der Teilnahme an einer öffentlichen Ausschreibung für den Erwerb von Stadtbahnfahrzeugen in Portugal verschafft haben", teilte die Institution in einer Erklärung mit.
Laut Brüssel geht die Untersuchung auf eine Meldung eines Konsortiums unter der Leitung von Mota-Engil zurück, zu dem auch Subunternehmer wie die portugiesische CRRC Tangshan Rolling Stock Unipessoal gehören. Das Konsortium nahm an einer Ausschreibung der Lissabonner Metro teil, die im April 2025 für die Planung, den Bau und die Instandhaltung der neuen violetten Linie, die Odivelas mit Loures verbinden soll, ausgeschrieben wurde.
Nach Ansicht der Europäischen Kommission gibt es "hinreichende Anhaltspunkte dafür, dass Portugal CRRC Tangshan Rolling Stock Unipessoal möglicherweise von ausländischen Subventionen profitiert hat, die den Binnenmarkt verzerrt haben, was eine gründliche Untersuchung rechtfertigt."
Die Untersuchung zielt nun darauf ab, festzustellen, ob solche Subventionen dem Unternehmen einen unlauteren Vorteil bei der Ausschreibung verschafft haben, und je nach den Schlussfolgerungen kann die Kommission Abhilfemaßnahmen auferlegen, die Auftragsvergabe verbieten oder keine Einwände erheben.
"Dies zeigt die Entschlossenheit der Kommission, einen fairen Wettbewerb und gleiche Wettbewerbsbedingungen in der EU zu gewährleisten", so die Kommission.
Nach Angaben der Regierung wird die Ausschreibung für den Bau der violetten Linie der Metro Lissabon im Dezember 2025 erfolgen.
In einer im Juli veröffentlichten Erklärung teilte die Metro Lissabon mit, dass sie im Rahmen der Ausschreibung für den Bau der violetten Linie vier Angebote erhalten habe, wobei das Angebot von Mota-Engil das niedrigste gewesen sei.
Die Ausschreibung für die Violette Linie wurde von der Lissabonner Metro am 15. April mit einem Basispreis von 600 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer veröffentlicht.
Das von Mota Engil, Engenharia e Construção, S.A./Zagope - Construções e Engenharia, S.A./Spie Batignolles Internacional - Sucursal em Portugal gebildete Konsortium bot den Bau für 598,8 Mio. € an.
Diese Investition ist Teil des Ausbaus des Lissabonner U-Bahn-Netzes und soll 2029 abgeschlossen sein.
Die violette Linie mit einer Länge von 11,5 Kilometern umfasst 17 Stationen: neun in der Gemeinde Loures (die die Gemeinden Loures, Santo António dos Cavaleiros und Frielas bedienen und eine Gesamtlänge von etwa 6,4 Kilometern haben) und acht in der Gemeinde Odivelas (die die Gemeinden Póvoa de Santo Adrião und Olival de Basto, Odivelas, Ramada und Caneças bedienen), die eine Gesamtlänge von etwa 5,1 Kilometern haben.
Die Bahnhöfe werden in verschiedenen Bauarten errichtet: 12 ebenerdig, drei unterirdisch und zwei in Gräben.
Die erste öffentliche Ausschreibung für das Projekt der Violetten Linie fand am 15. März 2024 statt und führte zum Ausschluss aller von Wirtschaftsteilnehmern eingereichten Angebote, da diese den Grundpreis der Ausschreibung um durchschnittlich etwa 46 % überschritten.





